Der Winter ist die Hauptsaison für die Holzernte

Naturverstand gefragt

Hauptsaison Winter

Die Holzernte findet bevorzugt im Winter statt – und das aus guten Gründen. Neben optimalen Bedingungen für die Arbeit im Wald stehen dabei auch der Schutz des Bodens und die Qualität des Holzes im Mittelpunkt. Hier sind die wesentlichen Aspekte zusammengefasst, warum der Winter die Hauptsaison für die Holzernte ist:

Bodenschutz

Schnee und Frost schaffen ideale Bedingungen für die Holzernte. Der gefrorene Boden ermöglicht den Transport der Stämme, ohne dabei Schäden an der empfindlichen Waldbodenstruktur oder den Forstwegen zu verursachen. Der Bodenschutz hat höchste Priorität, da er die Basis für ein gesundes Waldökosystem bildet – und somit die Grundlage für eine naturnahe und nachhaltige Waldwirtschaft.

Geringerer Wasseranteil im Holz

Im Herbst und Winter, nach dem Laubfall, befindet sich der Baum in der „saftarmen“ Phase. Das bedeutet, dass der Wassergehalt in den Stämmen – insbesondere bei Laubholzarten wie Buche, Eiche, Ahorn oder Esche – minimal ist. Der geringere Wasseranteil hat einen positiven Einfluss auf die Holzqualität und macht das Material haltbarer und besser verwertbar.

Arbeitssicherheit

Laubbäume werden oft im Winter gefällt, da sie zu dieser Jahreszeit kein Laub mehr tragen. So können Waldarbeiter die Baumkronen leichter inspizieren und mögliche Gefahren wie abgestorbene Äste erkennen, die bei der Arbeit herunterfallen könnten. Diese bessere Übersicht trägt erheblich zur Sicherheit bei der Holzernte bei.

Holzqualität und Schutz vor Schädlingsbefall

In der kalten Jahreszeit besteht keine Gefahr, dass das frisch geschlagene Holz durch Pilze oder Insektenbefall an Qualität verliert. Gleichzeitig minimiert der Winter die Risiken für den verbleibenden Waldbestand. Verletzungen an Bäumen, die durch die Holzernte entstehen, sind weniger anfällig für Pilz- und Insektenbefall, da diese Schädlinge bei frostigen Temperaturen kaum aktiv sind.

 

Rücksicht auf den Wald als Arbeits- und Lebensraum

Während der Wintermonate zieht es viele Menschen in die Natur: Wanderer, Skitourengeher, Schneeschuhwanderer und Langläufer genießen die klare Winterluft. Gleichzeitig ist der Wald Arbeitsraum für Land- und Forstwirte sowie Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten.

Damit diese unterschiedlichen Nutzungen im Einklang bleiben, ist es wichtig, sich mit Naturverstand an einige Regeln zu halten:

  • Hinweise beachten: Wege, Routen und Pisten nicht verlassen.
  • Sperrgebiete respektieren: Gesetzlich festgelegte Betretungsbeschränkungen wie forstliche Sperrgebiete einhalten.
  • Verjüngungsflächen schützen: Flächen mit Jungbäumen bis zu einer Höhe von drei Metern dürfen nicht betreten werden. Diese sind besonders geschützt, um klimafitte Wälder aufzubauen.

Fazit: Natur schützen, Natur nützen

Der Wald bietet in jeder Jahreszeit Erholung und Abenteuer. Doch gerade im Winter, wenn die Holzernte auf Hochtouren läuft, ist ein verantwortungsvoller Umgang mit der Natur entscheidend. Mit  Naturverstand, das heißt mit Umsicht, Bedacht und Rücksicht, können alle den Wald nachhaltig genießen und gleichzeitig seinen Schutz unterstützen.