Wild-Ruhe

Der Wald ist  Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere. Zu dieser Jahreszeit, wo die Tage kürzer werden, bereitet sich auch die Fauna und Flora auf den nahenden Winter vor. So werfen die verfärbten Laubblätter ihre Blätter ab, da sie im Winter durch gefrorene Böden nicht die Wassermengen bekommen, die sie brauchen würden. Ohne Blätter kann ein Baum nämlich ziemlich lange mit sehr wenig Wasser auskommen. Im Herbst entzieht der Baum den Blättern alle Nährstoffe und verschließt die Blattstiele. Jetzt sind die Blätter von der Wasserversorgung abgeschnitten. Sie werden bunt, welken und fallen schließlich ab. Im nächsten Frühjahr bildet der Baum dann neue Blätter aus.

Wildtiere tanken nun Energie

Gleichzeitig mit dem Laubfall beginnen die Wildtiere, Energie für den Winter zu tanken. Jetzt im Herbst legen sie Fettreserven an, um dann mit einem guten Energiehaushalt stressfrei durch den Winter zu kommen.

Wanderer, Spaziergeher, Mountainbiker, die sich abseits markierter Wege aufhalten, dringen in den Lebensraum der Wildtiere ein. Damit wird ihr Lebensraum eingeschränkt. Zudem bewirken Störungen abseits der Wege von morgens bis abends und oft auch noch in der Nacht durch Freizeitsuchende starke Beunruhigungen beim Wild. Anstatt  in Ruhe  Energie zu tanken, bewirkt die Unruhe bei den Tieren Stress und ihr Energieverbrauch steigt.

Da das Nahrungsangebot im Winter jedoch viel geringer ist, müssen die Wildtiere genau jetzt im Herbst so viel Fettreserven wie möglich aufbauen: wenn dies aufgrund vielfältiger Störung durch unachtsamen Waldbesucher nicht möglich ist, leiden nicht nur die Wildtiere, sondern in Folge auch der Wald unter Verbiss. 

"Die Österreicherinnen und Österreicher lieben den Wald und das ist gut so. In Zeiten wie diesen spielt der Wald als Erholungsort eine ganz besonders wichtige Rolle und die Waldbesitzer freuen sich, dass so viele Menschen hier die notwendige Entspannung und Ruhe finden.

Im Sinne der allgemeinen Solidarität wird an alle Waldbesucher und deren Naturverstand appelliert, bei ihrem Besuch im Wald unbedingt Rücksicht auf den Wald und seine Bewohner zu nehmen. Frei nach dem Motto: ‚Schau auf dich, aber schau auch auf den Wald und seine tierischen Bewohner.“

(Waldbesitzerin Teresa Auersperg-Zaksek)

 

Kronen Zeitung, 28. Oktober 2021

Herbstliche Ruhe in der Natur

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